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Vortrag
Im Norden Albaniens leben bis heute die sogenannten Schwurjungfrauen, in der Landessprache «Burneshas» genannt. Eine mündlich überlieferte Gesetzessammlung aus dem Mittelalter erlaubt Familien, die ihr männliches Oberhaupt – nicht selten durch Blutrache – verloren haben, eine Frau aus der Verwandtschaft als Stellvertreterin zu bestimmen. Voraussetzung aber ist, dass diese ein unwiderrufliches Gelübde ablegt: Sie muss schwören, ihre Jungfräulichkeit für immer zu bewahren. In der Folge wird sie in der Familie geachtet und erhält den Status eines Mannes. Die Schwurjungfrauen leisten Männerarbeit, kleiden und verhalten sich wie Männer, sind aber keine Männer im sexuellen, sondern in einem gesellschaftlichen und sozialen Sinn. Die Schwurjungfrauen füllen ihre Rolle so perfekt aus, dass sie im Laufe der Zeit ausserhalb der Familie nicht mehr als Frauen erkannt werden.
Die ursprünglich aus Bulgarien stammende Fotografin Pepa Hristova begleitete 13 Burneshas in Nordalbanien zwischen 30 und 84 Jahren im Zeitraum zwischen 2008 und 2010. Daraus entstand ein wunderbares Fotobuch: «Sworn Virgins» (Kehrer-Verlag). Am Pink Apple zeigt Pepa Hristova Bilder daraus und erzählt von ihren Erfahrungen.




















